5. Juni 2025

7 gute Gründe für eine starke Nachhaltigkeit im Unternehmen – auch in stürmischen Zeiten

Ökologische und soziale Verantwortung geraten in Krisenzeiten leicht ins Hintertreffen. Warum es sich gerade jetzt lohnt, an nachhaltigem Handeln festzuhalten, lesen Sie in diesem Beitrag.

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Gesellschaftliche Themen durchlaufen ähnlich wie neue Technologien einen Hype-Zyklus. Nach einer Phase intensiver Aufmerksamkeit folgt der vorübergehende Absturz ins Tal der Enttäuschung. Auch das Thema Nachhaltigkeit scheint sich derzeit in einer solchen Phase zu befinden. Angesichts geopolitischer Krisen, eines veränderten wirtschaftspolitischen Kurses der neuen US-Regierung und der globalen Unsicherheiten rücken andere Themen wieder stärker ins Zentrum: Verteidigung, Versorgungssicherheit, Standortattraktivität und Entbürokratisierung dominieren die politische Agenda und beeinflussen auch die Wirtschaft.  

 

Diese Themen sind ohne Zweifel von grosser Bedeutung – sie verdrängen jedoch zunehmend die nachhaltigkeitspolitische Diskussion aus der öffentlichen Wahrnehmung. Dabei verlieren Umwelt- und Sozialfragen nicht an Relevanz, wohl aber an Dringlichkeit – zumindest aus Sicht mancher Unternehmen. Besonders dort, wo Nachhaltigkeit nicht fest verankert ist, rutschen ESG-Themen (Environmental, Social, Governance) auf der Prioritätenliste nach unten. Projekte werden aufgeschoben, reduziert oder gar gestrichen. Insbesondere in wirtschaftlich angespannten Zeiten werden Investitionen in Umwelt- oder Sozialprojekte kritisch hinterfragt – manchmal gar als unnötiger Luxus abgestempelt. Umso wichtiger ist es, gut vorbereitet in Diskussionen zu gehen, die darüber entscheiden, ob solche Projekte fortgeführt oder überhaupt initiiert werden sollen. Dabei sind Nachhaltigkeitsverantwortliche gefordert, die Geschäftsleitung oder den Verwaltungsrat von deren Vorteile zu überzeugen. 

 

Wir zeigen sieben starke Argumente auf, die für unternehmerische Verantwortung sprechen – und liefern damit praxisnahe Argumente für alle, die Nachhaltigkeit im Unternehmen sichern und voranbringen wollen. 

 

 

  1. Nachhaltigkeit zahlt sich finanziell aus

Viele Studien zeigen: Unternehmen, die Nachhaltigkeit strategisch integrieren, schneiden langfristig wirtschaftlich besser ab. Sie sind resilienter in Krisen, innovativer und haben oft bessere Risikoprofile. Energieeffizienz, Ressourcenschonung und nachhaltige Lieferketten sparen nicht nur Kosten, sondern schaffen neue Märkte und Geschäftsmodelle. 

 

  1. Soziale Nachhaltigkeit hilft, Fachkräfte zu finden – und zu halten

Wer künftig motivierte, qualifizierte Mitarbeitende gewinnen will, braucht mehr als ein gutes Gehalt. Junge Talente achten zunehmend auf Werte, Sinn und ein verantwortungsvolles Handeln. Unternehmen, die faire Arbeitsbedingungen, Vielfalt und Mitgestaltung fördern, werden als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen und bleiben langfristig konkurrenzfähig. 

 

  1. Investoren und Finanzinstitute denken langfristig – und bleiben bei ESG

Die grossen Kapitalgeber dieser Welt haben Nachhaltigkeit nicht aus Trendgründen auf dem Radar. Ob Pensionskassen, Banken oder Fonds: Sie wissen, dass nicht-nachhaltiges Wirtschaften langfristig ein finanzielles Risiko darstellt. Auch wenn es temporär weniger sichtbar ist – ESG-Kriterien werden bleiben. Wer sie ignoriert, riskiert Kapitalzugang, Bonität und Vertrauen. 

 

  1. Glaubwürdigkeit entsteht durch Konsequenz

Worte allein reichen nicht. Wer öffentlich über Werte spricht, muss auch danach handeln. Nur so entsteht Vertrauen bei Kundinnen und Kunden, Partnern, Medien – und der eigenen Belegschaft. Nachhaltigkeit ist ein Marathon, kein Sprint – aber es ist entscheidend, Wort zu halten, transparent zu sein und konsequent am Kurs festzuhalten. 

 

  1. Frühe Transformation verhindert teure Nachrüstungen

Wer heute vorausschauend handelt, spart sich morgen hohe Anpassungskosten. Ob Klimaberichterstattung, Vorgaben zur Sorgfaltspflicht oder Kreislaufwirtschaft– die regulatorischen Anforderungen steigen stetig. Unternehmen, die proaktiv agieren, vermeiden hektische Reaktionen und wahren ihre Handlungsfähigkeit. 

 

  1. Nachhaltigkeit fördert Innovation und Zukunftsfitness

Not macht erfinderisch – und der Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit treibt Kreativität und neue Lösungen an. Sei es bei Produkten, Prozessen oder Partnerschaften: Nachhaltige Unternehmen haben häufiger eine höhere Innovationsrate und sind besser auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet. 

 

  1. Nachhaltigkeit ist die Lizenz zum Wirtschaften von morgen

Das gesellschaftliche Verständnis von unternehmerischer Verantwortung hat sich verändert. Nachhaltigkeit ist nicht mehr selbstloses Engagement für die Menschheit und den Planeten, sondern die Voraussetzung für langfristige Akzeptanz und Wettbewerbsfähigkeit. Sie ist – ganz nüchtern betrachtet – die Betriebserlaubnis (License to operate) für das Unternehmen von morgen. 

 

Diese Entwicklung zeigt: Nachhaltigkeit braucht nicht nur Regulierung und Druck von aussen, sondern auch innere Überzeugung und strategische Verankerung. Nur wenn nachhaltiges Handeln Teil der unternehmerischen Identität ist, bleibt es auch in stürmischen Zeiten ein fester Bestandteil der Unternehmensführung. Den Nachhaltigkeitsverantwortlichen kommt damit eine essenzielle Rolle zu, besonders in Zeiten, in welchen diese Themen unter Druck gerät. 

 

 

 

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Nachhaltigkeit – vom Forstprinzip zum unternehmerischen Leitbild

Nachhaltigkeit ist heute weit mehr als ein Schlagwort – sie ist zum gesellschaftlichen Leitprinzip geworden. Doch woher stammt der Begriff eigentlich? Seine Wurzeln liegen nicht etwa in der Umweltbewegung der 1970er-Jahre, sondern viel früher – im Wald. Bereits im frühen 18. Jahrhundert prägte die Forstwirtschaft den Begriff «nachhaltig», um eine zentrale Erkenntnis zu beschreiben: Wälder dürfen nur in dem Mass genutzt werden, wie sie sich auch regenerieren können. Hintergrund war eine zunehmende Holznot, die weite Regionen Europas bedrohte. Das Ziel: den Wald so zu bewirtschaften, damit er langfristig erhalten und gesund bleibt. Heute steht Nachhaltigkeit für eine umfassende Form der Ressourcennutzung, die auf drei gleichwertigen Säulen basiert: 

 

  • Ökologie: Schonender Umgang mit natürlichen Lebensgrundlagen 
  • Ökonomie: Langfristig tragfähiges Wirtschaften 
  • Soziales: Gerechtigkeit, Teilhabe und Lebensqualität für alle 

 

Nur wenn alle drei Dimensionen gleichzeitig und gleichberechtigt berücksichtigt werden, ist die Entwicklung tatsächlich nachhaltig – und sichert die Lebensgrundlagen für heutige und künftige Generationen. 

 

Unternehmen als wichtige Akteure 

Viele Unternehmen setzen das Prinzip der Nachhaltigkeit bereits um. Besonders im sozialen Bereich engagieren sie sich oft über das gesetzlich Geforderte hinaus. Auch kleinere Unternehmen zeigen, dass Innovation und Nachhaltigkeit keine Frage der Grösse sind: Sie investieren in Kreislaufprozesse, setzen auf faire Arbeitsbedingungen oder reduzieren ihren ökologischen Fussabdruck mit cleveren Lösungen. Mit der zunehmenden Regulierung und Offenlegungspflicht in der Europäischen Union und auch in der Schweiz hat das Thema in den letzten Jahren weiter an Fahrt aufgenommen. Die Erwartungshaltungen von Investoren, Kundinnen und Kunden und der Öffentlichkeit sind gestiegen. Nachhaltigkeit wurde nicht mehr als «nice to have» betrachtet, sondern als zentrales Element einer zukunftsfähigen Unternehmensstrategie. Zahlreiche Unternehmen – besonders grosse – haben daher umfassende Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt und professionalisierten ihre Berichterstattung.

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