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Das Rednerpult war mal eine Kühlschrankverpackung

Polarstern hat für das Bundesamt für Raumentwicklung die 32. Tagung des Forums Nachhaltige Entwicklung visuell gestaltet. Eine anspruchsvolle, aber interessante Arbeit. Mehr dazu in diesem Blogbeitrag.

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Wie stellt man Nachhaltigkeit dar? Statt mit den altbekannten Klischees sterbender Eisbären oder ausgetrockneter Äcker auf negative Art über (fehlende) Nachhaltigkeit zu sprechen, hat sich Polarstern für die Gestaltung der Tagung des Forums Nachhaltige Entwicklung dafür entschieden, auf ein lockeres, neutrales, wenn auch gleichzeitig seriöses Bild zu setzen.

 

Zum diesjährigen Thema «Konsum und Produktion» (gemäss SDG 12: «Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen»), wollten wir nicht auf bestimmte Produkte setzen, sondern wählten einen Aspekt, über welchen aktuell genau so heiss diskutiert wird: die Verpackung. Ob die Verpackung von einzelnen Bestandteilen, einem fertigen Produkt oder auch einer Nachricht – schlicht, aber prägnant ging es uns darum, ohne grosses Geplänkel die Botschaft direkt auszudrücken: Überfluss ist niemals nachhaltig, viel eher sollte man sich auf das Wesentliche konzentrieren, statt sich von farbigen Verpackungen ablenken zu lassen.

Deshalb widerspiegelt sich durch das ganze Corporate Design der Karton – einem der urtümlichsten, stabilsten und wiederverwendbarsten Verpackungsmaterialen. Darauf gedruckt – wie mit einer wiederverwendbaren Schablone, statt mit Hochglanz – das Thema, Logo und andere Informationen. Den Karton benützten wir als durchgängiges Element durch die ganze Kommunikation hinweg: Sowohl auf Plakaten wie auch auf der Einladung und auf dem Programm, und selbstverständlich an der Veranstaltung selber.

 

Dabei war es uns wichtig, diese Kreislaufwirtschaft auch selbst zu leben und so haben wir für die Offline-Kommunikation nach bereits gebrauchten Kartons gesucht – was sich als aufwändiger herausstellte, als wenn wir massgeschnittene Kartons gekauft hätten. Doch das wäre nicht im Sinn der Veranstaltung gewesen. Schlussendlich wurden wir fündig und so kommt es, dass das Rednerpult mal eine Kühlschrankverpackung war (also selbst ein Objekt, das eng mit Produktion und Konsum zusammenhängt). Der Welcome Desk hingegen war einmal die Verpackung eines E-Bikes – auch das passte perfekt zum Aspekt der Nachhaltigkeit.

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Wenn selbst das ursprüngliche Produkt der Verpackung nachhaltig ist – E-Bikes für das Welcome-Desk.

Dasselbe Prinzip haben wir für die Schilder verwendet, die wir zur Inspiration im Treppenhaus und an den Wänden aufgehängt haben. Auch bei diesen Hinguckern aus Karton ging es darum, nicht mit leuchtenden Farben oder Verzierungen abzulenken, sondern Botschaften wie zum Beispiel «Den Worten sollen Taten folgen» direkt zu vermitteln.

 

Die Botschaften repräsentierten die zehn Themen der Workshops und sollten zur Einstimmung dienen, wie auch zum Nachdenken anregen. Manch einer Besucherin oder einem Besucher dürfte es aufgefallen sein, dass hinten dran noch der Ursprungszweck des Kartons aufgedruckt war.

 

Beim Programmheft ging es uns darum, die einzelnen Punkte der Veranstaltung übersichtlich und informativ auf einer Seite darzustellen, ohne dass es zu verspielt wirkt. Auf der anschliessenden Seite wählten wir für die Darstellung der Co-Creation Labs den für Workshops typischen Post-it-Charakter. Diesen trugen wir auch auf die Veranstaltung über: Auf den an den entsprechenden Orten aufgehängten Kartonstücke pinnten wir kurzerhand die Titel der Workshops an – und so wurde aus dem Karton quasi ein Upcycling-Produkt und eine Wegleitung. Dieses Miniaturleitsystem hatte sich auch im Treppenhaus bewährt und so die Besuchenden automatisch an den richtigen Ort geführt.

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Selbst die Schilder im Treppenhaus wurden aus gebrauchtem Karton erstellt.

Der Anlass war – natürlich nicht nur dank unserer Gestaltung – ein voller Erfolg. Während die Tagung pro Jahr durchschnittlich mit um die 200 bis 250 Teilnehmenden rechnet, erschienen dieses Jahr 420 Personen – zuzüglich einer Warteliste, da die Anmeldungen die Kapazitäten gesprengt hatten.

 

Um den Austausch der Teilnehmenden über die Veranstaltung hinaus zu fördern, lieferten wir zudem Support bei der Kreation und dem Aufbau einer LinkedIn-Gruppe, auf welcher sich alle interessierten Personen vernetzen können.

Schauen Sie sich auch den Portfolio-Beitrag zu allen Foren NE an, die Polarstern bisher gestalten durfte.

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