Gendern leicht gemacht – mit dem Leitfaden von Polarstern
Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern wird in der Agenda 2030 als eines der grössten Hindernisse für nachhaltige Entwicklung, ökonomisches Wachstum und Armutsreduktion anerkannt. Die männliche Dominanz wird auch durch die Sprache vermittelt. Das geht auch anders. Aber wie richtig gendern? Polarstern hat sich durch den Dschungel der Lösungsansätze geschlagen und den Leitfaden «Gendergerechte Sprache leicht gemacht» entwickelt.
Wechselwirkung zwischen Sprache und Gesellschaft
Der Einfluss der Gesellschaft auf die Sprache ist besonders in der Mundart leicht erkennbar. Inwiefern sich auch die Sprache auf die Gesellschaft auswirkt, wird seltener wahrgenommen. Inzwischen ist es aber wissenschaftlich bewiesen, dass die Dominanz des männlichen Geschlechts in der Sprache unser Denken und unsere sozialen Muster prägt: Selbst wenn die maskuline Verallgemeinerungsform auch Frauen und Menschen mit nicht-binärem Geschlecht mit bezeichnen soll, ist unser Gehirn so gestrickt, dass wir uns dann eher Männer vorstellen, während Frauen und Menschen mit weiteren Geschlechtsidentitäten von der Gedankenoberfläche und manchmal gar vom Vorstellungsvermögen verschwinden (siehe Studie in der Psychologischen Rundschau). In einigen Situationen bleibt unklar, ob nur die Männer oder alle gemeint sind.
Kreativer Lernprozess gegen festgefahrene Strukturen
Seit dieser Erkenntnis ist ein kreativer Lernprozess im Gang: Eine Reihe an alternativen Formulierungen wurde entwickelt, verbreitet und teilweise auch wieder verworfen. Es ist nicht einfach, festgefahrene Sprachmuster zu verändern. Die Suche nach einer inklusiveren Sprache führt in ein komplexes Spannungsfeld zwischen Gleichberechtigung, Grammatik, Lesefluss und Sprachstil. Lassen Sie sich aber davon nicht entmutigen, denn es gibt durchwegs gute Lösungen! Und die Suche nach weiteren und noch besseren Lösungen hat gerade erst begonnen.
Verantwortung wahrnehmen und Klarheit schaffen
Als Agentur für Nachhaltigkeitskommunikation sehen wir uns in der Verantwortung, eine klare Position und Vorreiterrolle in gendergerechter Sprache einzunehmen. Deshalb haben wir uns durch den Dschungel der Möglichkeiten geschlagen und uns Klarheit verschafft. Welche Ausdrücke sind sinnvoll? Wie geht inklusives Schreiben? Wir haben den Versuch unternommen, die oben beschriebene Komplexität etwas herunterzubrechen und sinnvolle Formulierungen aufzuspüren.
Praktisch und inklusiv
Mit unserem Leitfaden schlagen wir eine anwendungsorientierte Lösung vor, die sowohl inklusiv als auch lesefreundlich ist. Ein dreistufiges Vorgehen leitet durch die – aus unserer Sicht – besten vorhandenen Optionen und gewährt zugleich die Flexibilität, die für die Vielfalt an Textstellen und -formaten nötig ist.
Für uns und die Welt
Nach dem Motto «Sei der Wandel, den du in der Welt sehen möchtest» haben wir diesen Leitfaden in erster Linie für unsere eigenen Mitarbeitenden erstellt. Wir bieten damit auch unserer Kund:innen eine Lösung an und laden sie dazu ein, sich systematisch vom generischen Maskulin zu distanzieren und eine inklusive Sprache zu adoptieren. Wenn wir im Auftrag unserer Kundschaft Texte redigieren, richten wir uns nach wie vor nach deren Vorgaben.
«Gendergerechte Sprache leicht gemacht»
Leitfaden
«Häufige Fragen zur gendergerechten Sprache»
Q&A
Gespräch mit Polarstern-Kommunikationsberaterin Lucile Barras über die Entwicklung unseres Leitfadens, die Bestrebungen für eine inklusive Sprache in anderen Ländern und ihren persönlichen Umgang mit gendergerechter Kommunikation in der Freizeit
Interview