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Die Arbeitswelt der Zukunft

Unterwegs arbeiten, selbstorganisierte Teams und Skype-Meetings – das alles sind Aspekte der Arbeitswelt 4.0. Inwiefern gehören sie in Schweizer KMU schon zum Alltag? Ein neuer Praxisleitfaden der Fachhochschule Nordwestschweiz hat das erforscht und zeigt auf, wie sich KMU für Zukunft wappnen können.

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Ortsunabhängig Neue Technologien erleichtern die Zusammenarbeit – auch über Distanz. Quelle: Adobe Stock

Neue Technologien und neue Bedürfnisse verändern die Arbeitswelt rasant. Die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) hat gemeinsam mit der Future Work Group eine Studie zum Thema «Arbeitswelt 4.0» herausgegeben. Sie haben Unternehmen unter anderem gefragt, wie es bei ihnen um die Transformation in die Arbeitswelt 4.0 steht. Das Ergebnis: Nur gerade 12 % der Umfrageteilnehmenden sagen von sich, dass sie bereits ein fortschrittliches Stadium erreicht haben. 45 % befinden sich in der Transformation und ganze 43 % stehen erst am Anfang. Das Problem dabei: Viele Unternehmen haben keine Strategie zur Arbeitswelt 4.0.

 

Schneller: Neue Technologien

Die derzeit laufenden Veränderungen fassen die Autor:innen unter drei Dimensionen zusammen: People (Mitarbeitende), Place (Arbeitsumfeld) und Technology (Technologien). Letztere hat im digitalen Zeitalter den stärksten Einfluss auf die Arbeitswelt 4.0, doch alle drei Dimensionen beeinflussen sich gegenseitig. Digitale Technologien bedeuteten für Unternehmen in erster Linie Effizienz. Eine wichtige Rolle in der künftigen Arbeitswelt spielen Technologien, welche die Kommunikation und die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitenden fördern (z. B. Instant-Messaging, Cloud-Plattformen). Hinzu kommt, dass mit der Digitalisierung immer mehr Tätigkeiten von Maschinen und Robotern ausgeführt werden – aber auch neue Jobprofile für Menschen entstehen.

 

Individueller: Angepasst an die Bedürfnisse

In die Dimension People fallen Aspekte wie neue Unternehmens- und Führungskultur sowie neue Kommunikations- und Zusammenarbeitsformen. Im heutigen unsicheren Umfeld wird von Unternehmen zunehmend verlangt, dass sie rasch auf Veränderungen reagieren. Agilität ist hier das Schlagwort. Und eine agile Arbeitswelt erfordert einen agilen Führungsstil. Die neue Art von Führung ist weniger hierarchisch, beinhaltet dafür mehr Coaching, Partizipation und massgeschneiderte Lösungen für einzelne Mitarbeitende. Auch Angestellte müssen neue Kompetenzen mitbringen. Die wichtigsten sind: Teamfähigkeit, Lernfähigkeit, Veränderungsbereitschaft sowie Selbständigkeit.

 

Mobiler und nutzerfreundlicher: Ort und Zeit

Im Zuge der digitalen Transformation werden Arbeitsort und -zeit immer flexibler. Arbeiten ist jederzeit und überall möglich – die Nachfrage nach neuen Modellen von Arbeitszeit (z. B. Gleitzeitregelungen) und Arbeitsort (z. B. Home-Office) steigt. Zusammenarbeit bedeutet nicht mehr, gemeinsam im Büro zu sitzen, sondern funktioniert auch über Distanz. Es entstehen virtuelle Teams und neue Büroraumkonzepte (z. B. Coworking, offene Räume, Desk-Sharing).

 

Einschätzung der eigenen Flexibilität

Möchten Sie wissen, wie stark die zeitliche und örtliche Arbeitsflexibilität in Ihrem Unternehmen ausgeprägt ist? Ein gutes Tool hierzu ist das FlexWork-Phasenmodell der FHNW. Polarstern befindet sich gemäss diesem Modell in der Phase 5, was für stark unabhängig und vernetzt steht. Die geografische Distanz zwischen unseren beiden Standorten Luzern und Solothurn sowie unsere flache Hierarchie waren in den vergangenen sieben Jahren starke Treiber für die Entwicklung eines mobil-flexiblen Arbeitsmodells. Wir haben schon früh eine standortunabhängige IT eingeführt, unseren Mitarbeitenden flexible Arbeitsmodelle angeboten und vor fünf Jahren den ersten Coworking-Space im Kanton Solothurn gegründet.

 

Weitere Informationen

Hier können Sie die Studie bestellen.
Polarstern hat die Studie gestaltet und lektoriert. Hier erfahren Sie mehr dazu.

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